Präsentation und Fachgespräch

Bevor Ihr zur Präsentation schreitet, müsst ihr diese erst einmal haben. Ihr könnt die Präsentation bereits direkt nach der Projektarbeit erstellen, oder in der Zeit zwischen der schriftlichen Prüfung und dem Termin des Fachgespräches. Wartet aber nicht zu lange, denn dann sind evt. Details aus dem Projekt fast vergessen. Ein paar Dinge solltet ihr beachten:

Inhalt
Was soll ich nur präsentieren? Klare Antwort, euer Projekt, was denn sonst? Achtet darauf, dass eure Präsentation einem roten Faden folgt und in etwa folgenden Ablauf hat:

  • Begrüßung/Einführung
  • Lösungsfindung und Entscheidung
  • Durchführung
  • Auswertung und Fazit/Reflexion
  • Abschluss und Überleitung zum Fachgespräch

Auf jeden Fall solltet ihr einen groben Überblick zum gesamten Projekt darstellen. Auch wie ihr zu der Lösung gekommen seid, sollte kurz in der Präsentation beleuchtet werden. Ob ihr in der Durchführung dann das Projekt Schritt für Schritt erklärt, oder euch einen bestimmten Teil heraus pickt und genauer beleuchtet ist euch überlassen. Letzteres ist vermutlich schwieriger umzusetzen, kann aber interessanter sein. Denkt daran, dass jeder der Prüfer eure Projektdokumentation bereits gelesen hat. Es wäre also sehr schön, wenn die Präsentation noch ein paar neue Informationen enthält und Dinge zeigt, die in der Dokumentation nicht oder nur am Rande behandelt wurden. Das ist aber nur eine Anregung keine Pflicht.

Für die Gestaltung der Folien gilt wie schon bei der Dokumentation, dass sie euch überlassen ist. Es gibt keine konkreten Vorgaben oder Vorlagen. Ihr könnt euch an den zahlreichen im Internet verfügbaren Vorlagen orientieren.

Ein paar Tipps habe ich aber dennoch auf Lager:

  • Ca. 10 bis 15 Folien sind für die Präsentation optimal. Es können auch weniger sein. Mehr wird schwierig, weil ihr dann sehr schnell durch die Folien hetzen müsst. Gute Redner kommen mit wenigen Folien aus.
  • Vermeidet kleinen und viel Text. Arbeitet lieber mit Schaubildern und Schlagwörtern und erklären dazu. Kopiert auf keinen Fall Text aus der Dokumentation in die Präsentation.
  • Animationen sind in Ordnung, sie sollten aber nicht verspielt wirken. Ein Paket auf seinem Weg durch ein Netzwerk lässt sich mit Animationen deutlich besser visualisieren.
  • Benutzt keine Audioeffekte, denn die sind aus dem Lautsprecher des Laptops meist nicht zu hören oder nur als störendes Rauschen.
  • Benutzt Seitenzahlen (Seite 3 von 9), oder Verlaufsbalken in den Folien, damit der Prüfungsausschuss weiß, wie lange die Präsentation etwa geht. 
  • Übrigens, es gehören keine Quellenangaben in die Präsentation.

Zeit
Die gesamte Zeit für die Präsentation und das Fachgespräch beträgt 30 bis 40 Minuten. Die Präsentation selbst sollte 10 bis 15 Minuten dauern. Weniger als 10 sind nicht gut und führen zu Punktabzug. Mehr als 15 geht noch, bei 20 Minuten bekommt ihr aber einen Hinweis von uns und spätestens nach 25 Minuten brechen wir ab. Natürlich wirkt sich das auch auf die Punkte aus. Wenn ihr die Präsentation zu Hause übt, solltet ihr zwischen 15 und 20 Minuten benötigen, dann kommt ihr in der Prüfung mit 10 bis 15 hin. Die meisten Teilnehmer sind in der Prüfung aufgeregt und schneller.

Technik
Kommen wir zum letzten Punkt der Vorbereitung auf den großen Tage, der Frage, was ihr alles mitnehmen solltet bzw. müsst. Ihr habt vermutlich, so wie nahezu 100% der Prüflinge einen Laptop und einen Beamer beantragt, die (so steht es im Projektantrag) funktionstüchtig mitzubringen sind. Ich kann euch an dieser Stelle versichern, dass ein Beamer oder ein TV Gerät zur Verfügung stehen wird. Oft finden die Prüfungen in Konferenz- oder Schulungsräumen statt die bestens ausgestattet sind. Nutzt wenn möglich diesen Beamer. Denkt aber daran, das sich inzwischen DP und HDMI als Anschlüsse durchgesetzt haben, ein VGA Anschluss könnte schon problematisch werden. Häufig steht auch ein Laptop zur Verfügung, was wir aber nicht versprechen können. Sicherheitshalber nehmt einen mit. Selbst wenn ein Gerät zur Verfügung steht, kann es sein, dass grade die von euch zur Präsentation benötigte Software nicht installiert ist.

Wenn ihr ein eigenes Gerät verwenden, achtet auf ein paar Dinge. Was haben wir nicht alles schon erlebt mit den Laptops. Ein leerer Akku ist da das Einfachste. Da kommt schon mal während der Präsentation der Bildschirmschoner hoch und verlangt dann ein Passwort zum Entsperren, oder das Windows Update verlangt genau in dem ungünstigsten Zeitpunkt einen Neustart, der sich auch garantiert nicht verschieben lässt (glaubt mir, das haben wir alles schon erlebt). Versucht euren Laptop so zu konfigurieren, dass genau solche Dinge nicht auftreten. Schaltet für die Zeit der Präsentation alle nicht benötigen Dienste einfach ab. Benutzt von Anfang an ein Netzteil (Stromanschluss steht in jedem Fall zur Verfügung).

Ach ja, bringt eure Präsentation separat noch einmal auf einem Stick mit. Denn auch der neueste Laptop kann mal komplett den Dienst verweigern. Wir finden dann sicher schnell ein geeignetes Gerät, das ihr benutzen könnt, Eure Präsentation haben wir aber nicht als Backup. Und denkt daran, dass auf dem Ersatzgerät vielleicht nicht grade die neueste Version von Office drauf ist. Also am besten zusätzlich noch als selbst abspielende Präsentation und als PDF aus den Stick kopieren. Die Wahrscheinlichkeit dass ihr das braucht ist zwar gering, aber wenn, dann seid ihr froh, das ihr das dabei habt. Ich selbst hatte zu meiner Prüfung sogar die Präsentation auf Folie gedruckt dabei. Sicher ist sicher.

Noch eine Sache. Es ist schon mal vorgekommen, dass ein Prüfling meinte, er bauche Internet um einen Teil der Präsentation zeigen zu können. Geht davon aus, das ihr keinen Zugang zum Internet haben werdet. Auch auf den eigenen UMTS/LTE Stick solltet ihr euch nicht verlassen, denn oft sind die Prüfungsräume so versteckt, das sich nicht mal ein EDGE Signal dahin verirrt.

Der große Tag
Irgendwann ist es dann soweit. Ihr habt die Ergebnisse der schriftlichen Prüfung schon bekommen, hoffentlich ist alles gut und der letzte Schritt auf dem Weg zum Facharbeiter steht bevor. Die Präsentation habt ihr vorbereitet und ihr seid für das Fachgespräch bereit. Denkt auch hier daran: lieber eine halbe Stunde früher los fahren. Nehmt euch auch genug Zeit nach hinten raus. Solltet ihr öffentliche Verkehrsmittel benutzen, lieber die Rückfahrt etwas später einplanen, denn es kann schon mal aus irgendwelchen Gründen, z.B. einem technischen Defekt etwas später losgehen. In der Regel sind die Prüfungstermine aber recht genau.

Andersherum kann es passieren, dass ihr eine halbe Stunde vor dem Termin da seid und gefragt werden, ob ihr bereits beginnen wollen, weil z.B. der Vorprüfling nicht angetreten ist oder sehr schnell war. Beachtet bitte, dass das ganz allein eure Entscheidung ist. Wenn ihr z.B. vorher noch in eure Dokumentation gucken wollten und deshalb so früh seid, macht das und beginnen nicht früher. Egal wie ihr euch entscheiden, das hat absolut keine Auswirkung auf die Bewertung.

Wenn es dann los geht, bitten wir in den Prüfungsraum hinein, damit ihr euch vorbereiten könnt, also Laptop auspacken und anschließen, Präsentation starten, noch mal einen Schluck Wasser trinken oder was auch immer noch zu eurer Vorbereitung gehört.

Wenn ihr fertig vorbereitet seid, gebt uns bitte ein kurzes Zeichen. Wir werden uns dann nochmal vergewissern und solltet ihr grünes Licht geben, geht es los. Stop! Zuerst sind wir aber dran, mit dem ganzen Organisatorischen und natürlich einer Vorstellung. Anschließend überlassen wir euch die Regie und ihr könnt mit der Präsentation beginnen. Es wird euch niemand dabei stören oder Fragen stellen. Ihr seid in diesem Moment Alleinunterhalter, bis ihr zum Abschluss kommt oder, was wir nicht hoffen, die Präsentation wegen Überlänge abgebrochen werden muss. Das ihr fertig seid, erkennen wir auch daran, dass ihr plötzlich nichts mehr sagt. Viel schöner ist es aber, wenn ihr mit einem Satz wie „vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit“ oder „für Fragen stehe ich Ihnen jetzt zur Verfügung“ schließen würdet. 

Bitte vermeidet es, während der Präsentation zu trinken, soweit es nicht gesundheitlich notwendig ist. Es ist nicht verboten, stört aber den Ablauf. Außerdem können wir diese Zeit nicht heraus rechnen und euch gutschreiben.

Das Fachgespräch
Jeder der Prüfer hat sich einen ganzen Zettel voller fieser Folterfragen ausgedacht und wir werden euch damit quälen. Wenn das eure Vorstellung ist, muss ich euch enttäuschen, denn wir sind gar nicht so gemein wie ihr vielleicht glaubt.

Zuerst mal solltet ihr wissen, dass wir Fragen stellen, die einen Bezug zu eurem Projekt haben. Das habt ihr gemacht und da solltet ihr euch auskennen. Wir fragen Dinge, die vielleicht nicht oder nicht ausreichend erklärt wurden oder lassen uns Schritte noch mal genau erklären und versuchen so heraus zu finden, ob ihr auch verstanden habt, was ihr gemacht habt. Ihr solltet auch daran denken, das ihr es mit Leuten vom Fach zu tun habt, die ggf. ähnliche Projekte selbst schon umsetzen mussten und Fehlerquellen oder Fallstricke kennen. Wir wollen keine riesige Anzahl von Fragen stellen, die ihr dann beantworten müsst, wir wollen mit euch ein Fachgespräch auf Augenhöhe zu eurem Projekt führen, Sonst hieße das ja Fachfragestunde. Scheut euch nicht zuzugeben, dass ihr etwas nicht wisst. Wir werden dann dazu auch nicht weiter fragen und auf ein anderen Thema eingehen. Irgendwann sind wir von eurem Fachwissen mehr oder weniger überzeugt und haben keine Fragen mehr, oder auch keine Zeit. Ach ja, das Fachgespräch dauert in der Regel zwischen 10 und 15 Minuten. Wir bitten euch dann kurz den Raum zu verlassen, damit wir über die Bewertung diskutieren können. Ihr könnt dann ganz beruhigt alles stehen und liegen lassen (Laptop, Unterlagen, Tasche usw). Nach ein paar Minuten bitten wir euch dann wieder hinein und teilen euch das Ergebnis mit. Ihr bekommen dann eine Bescheinigung über das Gesamtergebnis der Prüfung. Anschließend könnt ihr in Ruhe alles zusammen packen und uns Tschüss sagen, denn ein Wiedersehen, jedenfalls zu diesem Anlass, wünschen wir uns sicher nicht.

In diesem Sinne viel Erfolg bei der Prüfung.