Großfeuer in Demmin

Am Nachmittag des 31. Mai 2004 brach in einer Bootsschuppenanlage in Demmin ein Feuer aus. Bereits um 16 Uhr waren aus gut 20 km Entfernung die aufsteigenden Qualmwolken zu erkennen. Es standen mehrere Bootsschuppen in Flammen. Dabei wurden auch zahlreiche Nebengebäude sowie ein Wohnhaus teilweise bis ganz zerstört.
Nach dem Feuer wurde Kritik am Verhalten der Feuerwehr laut. Feuerwehr und Verantwortliche streiten jedoch alles ab. Deshalb werde ich über meine eigenen Beobachtungen berichten. Die folgende Schilderung ist meine persönliche Sicht und aus meinen eigenen Eindrücken während des Feuers.

Gegen 16 Uhr bin ich zu Hause losgefahren. Bereits von hier aus habe ich die Rauchschwaden in nördlicher Richtung gesehen (Luftlinie etwa 15 km). Es war schwer einzuordnen, woher der Rauch kam. Gegen 16:20 Uhr war ich dann in Demmin. Laut Nordkurier wurde die Feuerwehr erst gegen 16:35 alarmiert. Warum erst so spät? Ist das Feuer niemandem aufgefallen? Nach einem kurzen Stopp in einer Eisdiele, machte ich mich auf den Weg, den Ursprung des Feuers zu suchen. Das war so gegen 16:50 Uhr. Feuerwehren waren schon mehrere durch die Stadt gefahren. Als ich auf der Seite Lindenstraße zum Feuer kam, war jedoch bis auf einen Einzelkämpfer keine Feuerwehr zu sehen. Das Wohnhaus, die Nebengebäude und ein Teil der Bootsschuppen waren noch einige Meter vom Feuer entfernt (siehe Fotos). Von Wassermangel kann nicht die Rede sein, denn direkt bei den noch stehenden Bootsschuppen, hinter einem kleinen Wall gab es Wasser im Überfluss. Schon vor Jahren war die Feuerwehr in der Lage Wasser aus einem See, Teich oder Graben zum Löschen zu benutzen. Erstaunlich, dass diese Technik heute wohl keiner mehr kennt.
Ich hab zwar keine Ahnung von Brandbekämpfung, aber für meine Verhältnisse wäre dies hier ein idealer Platz zum Löschen gewesen. Oder zumindest, um das Feuer vom bis dahin noch unversehrt Wohnhaus abzuhalten. Erstaunlich, dass erst über eine Stunde später, als schon fast das Wohnhaus in Brand stand, die Feuerwehr hier auftauchte. Zwischenzeitlich sind aber mehrere Feuerwehren an diesem Ort vorbei gefahren, mal in die eine, dann in die andere Richtung, als wüssten sie gar nicht, was sie nun hier machen sollten.

Die Vorwürfe, dass die „Zuschauer“ im Weg gestanden und die Zufahrt für die Feuerwehr blockiert haben, kann ich für die Lindenstraße nicht bestätigen. Es war einfach keine Feuerwehr da, der man hätte im Weg stehen können. Wie das an anderer Stelle war, kann ich nicht beurteilen. Ich will hier weder Feuerwehr noch Polizei kritisieren oder bewerten. Es machte jedoch auf mich den Eindruck, dass die Einsatzleitung schlicht und einfach mit dem Umfang und der Größe des Feuers überfordert war.