CB Funk

Bei CB Funk spricht man, anders als beim Amatuerfunk, von einer Funkanwendung. CB steht dabei für citizens band, übersetzt in etwa Bürgerband. Es stellt eine Funkanwendung im Kurzwellenbereich dar, mit dem problemlos mehrere Kilometer überbrückt werden können. Bei entsprechenden Ausbreitungsbedingungen sind Verbindungen innerhalb Europas möglich und sogar darüber hinaus.

Die Entwicklung

In Deutschland (west) ist der Jedermannfunk, wie man den CB Funk auch nennt, ohne besondere Voraussetzungen seit 1975 möglich. Damals angefangen mit 12 Kanälen, auf denen ausschließlich AM erlaubt war mit 0,5W im Stationsbetrieb und 0,1W für mobile Geräte, haben sich die Bedingungen in den etwa 50 Jahren seit der Einführung stetig verbessert. In der DDR gab es keinen freien Funkdienst.

Die Meilensteine im CB Funk:

01.07.1975Ernführung des CB Funk in der BRD, mit 12 Kanälen (4-15) in AM bei 0,5/0,1W Sendeleistung. Stationsbetrieb war gebührenpflichtig (15 DM pro Monat)
1981Erweiterung der Kanäle auf 1 bis 22 bei weiterhin 0,5 W, allerdings nur noch in FM zugelassen.
1983Erweiterung auf die Kanäle 1 bis 40 für FM und 4 bis 15 für Betrieb in AM. Außerdem wurde die zulässige Sendeleistung auf 4 W FM und 1 W AM festgelegt. Dieser Zustand sollte so lange erhalten bleiben.
1996Es wurden zusätzlich die Kanäle 41 bis 80 für den CB Funk freigegeben (deren Frequenz aber unterhalb der bestehenden Kanäle liegt), so dass jetzt 80 Kanäle zur Verfügung standen.
2011Die aktuell letzte Änderung im CB Funk setzte die zulässige Sendeleistung auf 4W (ERP) AM/FM sowie 12W (PEP) SSB hoch, auf den Kanälen 1 bis 40. Es war nun auch die Verwendung von SSB zugelassen. 

aktueller Stand

Aktuell sind im CB Funk in Deutschland die Kanäle 1 bis 80 zugelassen. Dabei gelten folgende Einschränkungen:

  • auf den Kanälen 1 bis 40 in den Modulationsarten AM (A3E) 4W ERP, FM (F3E) 4W ERP sowie SSB (J3E) 12W PEP.
  • auf den Kanälen 41 bis 80 ist ausschließlich FM (F3E) bis 4W ERP erlaubt. 

Durch die erlaubten 12W PEP können durch die passenden Antennen enorme Abstrahleistungen erreicht werden. Somit ist der CB Funk im 11m Band der Amateurfunkklasse N, die auf 10 W ERP im 10m Band beschränkt ist, deutlich besser gestellt. 

Da im ortsfesten Betrieb einer Anlage mit SSB die Strahlungsleistung von 10W EIRP überschritten wird, ist für solche Anlagen eine Standortbescheinigung der BNetzA notwendig.

Der CB Funk hat auf allen Kanälen außerdem nur sekundären Status, genießt entsprechend keinen Schutz vor Störungen durch andere Anwendungen in diesem Bereich. 

Kanäle und Frequenzen

Die Frequenzen der CB Funkkanäle liegen im 11m Band. Bitte beachtet, dass die Frequenzen der Kanäle 41 bis 80 unterhalb der Kanäle 1 bis 40 liegen. Außerdem gibt es einige Sprünge. Der Betrieb ist nur auf zugewiesenen Kanälen zulässig, nicht auf Zwischenfrequenzen. Die Tabelle stellt die in Deutschland zugelassenen Kanäle dar, in anderen Ländern sind die Regelungen abweichend.

KanalFrequenz (MHz)KanalFrequenz (MHz)
126,9654126,565
226,9754226,575
326,9854326,585
427,0054426,595
527,0154526,605
627,0254626,615
727,0354726,625
827,0554826,635
927,0654926,645
1027,0755026,655
1127,0855126,665
1227,1055226,675
1327,1155326,685
1427,1255426,695
1527,1355526,705
1627,1555626,715
1727,1655726,725
1827,1755826,735
1927,1855926,745
2027,2056026,755
2127,2156126,765
2227,2256226,775
2327,2556326,785
2427,2356426,795
2527,2456526,805
2627,2656626,815
2727,2756726,825
2827,2856826,835
2927,2956926,845
3027,3057026,855
3127,3157126,865
3227,3257226,875
3327,3357326,885
3427,3457426,895
3527,3557526,905
3627,3657626,915
3727,3757726,925
3827,3857826,935
3927,3957926,945
4027,4058026,955

Einige Kanäle haben eine besondere Bedeutung, die aber nirgends festgeschrieben ist:

  • Kanal 1 gilt allgemein als Anrufkanal für FM, Kanal 4 für Anrufe in AM. 
  • Kanal 9 (AM) ist als Notrufkanal empfohlen, wurde aber in der Vergangenheit als Kanal der LKW Fahrer verwendet (AM), als diese im CB Funk noch stärker aktiv waren
  • Kanal 22 wird häufig auch von Babyfonen verwendet oder anderen Geräten

Die Allgemeinzuteilung sieht darüberhinaus aber bestimmte Kanäle für digitale Übertragungsarten vor bzw für inzwischen im CB Funk erlaubte Repeater. Mehr Infos sind in der Allgemeinzuteilung der BNetzA zu finden (Link unten).

Die Verwendung der Kanäle 41 bis 80 ist für stationäre Anlagen in einigen Gebieten Deutschlands verboten. Das Betrifft Landkreise in Grenzregionen. Mehr Infos dazu sind in der Allgemeinzuteilung zu finden.

Technik und Geräte

Für den Betrieb im CB Funk sind ausschließlich dafür zugelassene Geräte erlaubt. Insbesondere der Selbstbau oder der Einsatz von Amateurfunkgeräten (die durchaus auf diesen Frequenzen arbeiten) ist nicht gestattet, auch dann nicht, wenn die Technischen Parameter (Leistung, Modulation ect.) eingehalten werden. Ebenfalls ist der Einsatz von Leistungsverstärkern (Brenner, Oma) verboten. Hingegen dürfen CB Funker ihre Antennen selbst bauen. Im CB Funk wird überwiegend in vertikaler Polarisation gearbeitet. 

Bedeutung

Der CB Funk hatte in der 80er und 90er Jahren eine große Bedeutung für die Kommunikation. Grade in den neuen Bundesländern stellte er nach der Wende einen viel genutzten Kommunikationsdienst dar. Seit es Mobiltelefone gibt und quasi jeder ein "Handy" besitzt, ist die Bedeutung drastisch zurück gegangen. Heute wird er allenfalls noch als Hobby betrieben. Selbst im Umfeld der Fernfahrer, wo fast jeder am CB Funk teilgenommen hat, ist die Verbreitung zurück gegangen. Es zeigt sich aber, dann es auch heute noch viele Teilnehmer gibt und inzwischen wieder kleiner "Runden" entstanden sind. Die Größe der 90er Jahre wird nie mehr erreicht werden können, ein leicht positiver Trend ist aber zu erkennen. 

Rufzeichen 

Anders als im Amateurfunk, gibt es im CB Funk keine fest zugeteilten Rufzeichen. Vielmehr werden Fantasienamen verwendet, die einen persönlichen Bezug, einen Bezug zum Ort oder einfach nur ausgedacht sind, z.B.: Fliegenpilz, Zitrone, Blauer Blitz, Bergstation...). Einige Teilnehmer verwenden aber auch eine Kombination aus Zahlen und Buchstaben, ähnlich den Rufzeichen der Funkamateure. Oft werden hier Initialen und/oder Geburtstage/-jahre verwendet. Als Beispiel könnte Klaus Mustermann, geb. 1982 das Rufzeichen KM82 (Kilo Mike Acht Zwei) verwenden. Darüber hinaus gibt es Rufzeichen für den internationalen Funkverkehr. Im CB Funk unterliegen diese keiner Kontrolle und so kann es zu Dopplungen kommen. Der Aufbau dieser Rufzeichen ist nicht geregelt. Sie beginnen aber meist mit einer Zahl, die als Kenner für das Land steht, gefolgt von zwei Buchstaben und zwei oder drei Ziffern, die ähnlich die die Rufzeichen oben erstellt werden. Für Deutschland wurde die Zahl 13 festgelegt, Für internationalen DX Verkehr könnte unser Klaus Mustermann als das Rufzeichen 13KM82 verwenden. Es gibt vereinzelt Datenbanken und Listen, da es aber weder eine Pflicht noch eine Kontrolle gibt, sind hier allenfalls wenige Prozent der CB Rufzeichen erfasst. Übrigens, das Rufzeichen im CB Bereich wird auch Skip genannt. 

Siehe auch: https://www.hndx.de/praefix-zonen/

Weblinks

Mehr Infos zum CB Funk gibt es hier: